Riglos ist ein klassisches Klettergebiet im Norden von Spanien. Es liegt in der autonomen Gemeinschaft Aragonien nahe dem Ort Huesca südlich der Pyrenäen. Der Ort selbst hat etwa 250 Einwohner und zählt auf Grund seiner Lage unter den Felstürmen zu den schönsten Orten Europas. In Riglos gibt es eine alte Klettertradition die weit ins letzte Jahrhundert zurückreicht. Für den visierten Kalk- bzw. Granitkletterer sind die ersten Tag in Riglos etwas schwierig, da er sich erst an das hier vorherrschende Konglomerat Gestein gewöhnen muss. Die meisten Routen bewegen sich in der Wand oder im Kamin und man hangelt sich an mehr oder weniger großen Kieselsteinen empor. Bei uns hat es einige Routen gedauert, bis wir vertrauen in den senkrechten Kartoffelacker hatten. Bekannt wurde Riglos nicht nur durch seine imposante Schönheit, sondern auch durch den Besuch einiger Klettergrößen wie Wolfgang Güllich, Alexander Huber und Alex Honold. Berichte über deren abenteuerlichen Solo Begehung locken das Publikum hier her. Wir waren in Riglos im November 2022. Zu dieser Zeit ist es eher beschaulich und ruhig an den Felsen.
Riglos besteht eigentlich aus zwei Klettergebieten. Das mit seinen markanten Türmen um den Ort Riglos und getrennt durch den Rio Gallega das Gebiet um den Pena Rueba. Während an den Türmen in Riglos eher steile Wandkletterei vorherrscht, ist am Pena Rueba die Wand etwas geneigt und es gibt viele lange Routen bis zum Schwierigkeitsgrad 6a.
Es gibt einen Kletterführer für Riglos in der aktualisierten 4. Ausgabe 2021 Riglos Vertical vom Verlag Desnivel. Der Kletterführer beinhaltet alle Felsen rund um Riglos und Pena Rueba, mit vielen Bildern und Anstiegsskizzen. Der Führer kann online bei den gängigen Plattformen bestellt werden oder ist vor Ort in der Kletterhütte erhältlich.
Durch die südliche Ausrichtung der Wände ist es im Sommer meist zu heiß um zu klettern. Allerdings kann es im Winter empfindlich kalt sein. Dazu ist in Riglos Schneefall im Winter keine Ausnahme. Als beste Jahreszeit sind wohl das Frühjahr und der Herbst zu betrachten. An schönen Tagen ist auch Klettern im Winter gut möglich.
Wir sind alle Routen mit einem 80m Einfachseil geklettert. Da an vielen Roten auch abgeseilt wird, ist ein Doppelseil mit 60m sehr zweckhaft. Man benötigt für die Routen etwa 16 Expressschlingen. Die Absicherung ist an den Routen bis 6a sehr gut und in kurzen Abständen. Klemmkeile kann man unten lassen, da der Fels kaum Möglichkeiten bietet. Einige dünnen Sanduhrschlingen waren bei uns sehr nützlich. Im Führer ist vermerkt, wie die Routen eingerichtet sind. In gebohrten Routen findet man auch meist zwei Bohrhaken am Standplatz.
Die Auswahl an Unterkünften in Riglos ist begrenzt. Es gibt eine Berghütte direkt im Ort, die Lager und Mehrbettzimmer mit einer Kapazität für 80 Personen anbietet. Im Ort gibt es einige Privatunterkünfte. Etwa 10km entfernt in Murillo de Gallego gibt es am gleichnamigen Fluss einen Campingplatz. Der Platz ist allerdings nur von Anfang April bis Ende September geöffnet. Er bietet neben Zeltstellplätzen auch Hütten zur Vermietung an.
Der Zustieg zu den Routen ist meist einfach zu gehen. Es gibt viele ausgetretene Pfade. Die Zustiegszeit beträgt je nach Felsenturm 5 bis 20min. Der Abstieg erfolgt meist entlang von Wegen bzw. durch Abseilen. Der Zustieg zum Pena Rueba dauert etwa 20min. Alle Zustiege sind im Kletterführer genau vermerkt und eingezeichnet.
Malos Pequenos
Aguja Roja
Pena Rueba
(1) Sendero Limite 14SL, 5c (2) Los III tambien existen 9SL, 5b
(3) Dos diablos en el corazon 7SL, 5b (4) Santi Sagaste 8SL, 6a